Eine intensive kommunale Zusammenarbeit der Städte Straßburg und Kehl ermöglicht, dass die bisher am Rande der Städte liegenden Ufer- und Hafenbereiche in den Fokus der Stadt- und Landschaftsentwicklung gerückt werden.
Die grenzübergreifende Gartenschau mit dem „Jardin des deux Rives - Garten der zwei Ufer“ war ein erster Schritt zur Aufwertung der Uferbereiche. Die Beziehung zwischen den beiden Städten kann nun durch die städtebauliche Entwicklung der Zollareale und der angrenzenden Brachflächen weiter gestärkt werden.
Infrastrukturelle Basis für ein weiteres Zusammenrücken ist der Bau der neuen Tram-Linie zwischen Straßburg und Kehl. Die gegenüberliegenden Zollhöfe in Straßburg und Kehl bilden den Kristallisationspunkt der städtebaulichen Entwicklung auf beiden Seiten des Rheins. Mit der rahmenden, u-förmigen städtebaulichen Figur werden zwei urbane öffentliche Räume geschaffen, die das Prinzip der Kommunikation beider Uferseiten im südlich angrenzenden „Jardin des deux Rives - Garten der zwei Ufer“ fortführen.
Diese beiden Bühnenplätze bilden den zentralen öffentlichen Raum für Stadtleben, Veranstaltungen und Feste. Durch ihre direkte Lage vis-à-vis können sie wechselseitig zu Bühne und Theaterraum werden, jeweils mit dem Fluss als verbindendes Element in der Mitte.
Das Pendant zur Villa Schmidt und ihren wassergeprägten Platzflächen auf der Kehler Seite bilden auf der Straßburger Seite die Wasserterrassen südlich der neuen Europabrücke. Die Terrassen vermitteln zwischen dem Rheinuferweg unten am Fluss und der oberhalb gelegenen Stadteingangsfläche. Sie heißen Besucher wie Pendler zwischen den beiden Rheinseiten willkommen.
Auf der Kehler Seite setzt sich der öffentliche Raum am Fluss in Richtung Norden fort. Am Yachthafen entsteht im Kreativ- und Dienstleistungsquartier der Großherzog – Friedrich - Kaserne eine öffentliche Promenade, die überleitet in das neue Wohnband am Wasser. Direkte Wegeverbindungen ans Wasser, der mittlere Brückenschlag über den Yachthafen auf die gegenüberliegende Halbinsel und wasserbezogene Freizeitnutzungen wie das neue Gebäude des Kanuclubs auf der Südseite des Yachthafen tragen dazu bei, ein lebendiges Quartier mit direktem Wasserbezug zu schaffen.
Neben der baulichen Entwicklung auf den beiden Zollhöfen links und rechts des Rheins als Kristallisationspunkt entwickelt sich gleichzeitig über Platzflächen, Terrassen und Promenaden das Geflecht öffentlicher Räume immer weiter. Straßburg und Kehl gewinnen ein neues, gemeinsames Stadtquartier am Rhein.