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Wohnumfeldgestalung Siedlung Schüngelberg in Gelsenkirchen

 

Bauherr:
TreuHandStelle GmbH, Essen

Planung:
1991-1999

Ausführung:
1991-1999

Freifläche:
47.000m² im Altbaubereich
29.000m² im Neubaubereich

Baukosten Freianlage:
ca. 1.500.000€ (brutto) im Neubaubereich
entspricht 51,72€/m²

Die Siedlung Schüngelberg ist als Werksiedlung der Zeche Hugo in Gelsenkirchen - Buer entstanden. Der 1916 entwickelte Siedlungsgrundriss des Architekten Wilhelm Johow orientiert sich am Ideal der Gartenstadt. Den ein- und zweigeschossigen Gebäuden sind großzügige Gärten zugeordnet, die ursprünglich der Selbstversorgung der Bergarbeiterfamilien dienten. Das von Johow entwickelte Konzept wurde allerdings nur in Ansätzen verwirklicht. Heute existieren im Altbaubereich ca. 300 Wohneinheiten. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Im Alt- wie auch im Neubaubereich war ein neuer, ökologisch ausgerichteter Umgang mit dem Regenwasser der entscheidende Einflussfaktor für die Freiraumplanung. Der Lanferbach, damals ein in Spundwände eingezwängter Abwasserkanal, heute ein renaturierter Gewässerabschnitt realisiert im Rahmen des Emscher-Umbaus, begrenzt die Siedlung auf ihrer West- und Südseite.

Das in der Siedlung anfallende Regenwasser wird zurückgehalten und dann auf unterschiedlichen Wegen versickert bzw. abgeleitet. Die geologischen Verhältnisse in der Siedlung sind für eine Versickerung des Regenwassers ungünstig. Es wurden deshalb, zum damaligen Zeitpunkt noch ein Pilotprojekt, ein kombiniertes Versickerungs- und Ableitungssystem entwickelt, das Mulden-Rigolen-System. Das von den vorherrschenden Bodenverhältnissen unabhängige, dezentrale System führt zu einer Abfolge unterschiedlicher, durch Wasser geprägter Freiräume.

Neubaubereich
Im Sommer 1990 führte die Stadt Gelsenkirchen einen internationalen städtebaulichen Wettbewerb durch, von dem Lösungen für das "Wohnen in einer Bergarbeitersiedlung unter Berücksichtigung heutiger Standards und Ansprüche" erwartet wurden. Die für den Neubereich der Siedlung Schüngelberg prämierte Wettbewerbsarbeit des Schweizer Architekten Rolf Keller wurde von der TreuHandStelle im Zeitraum 1993-1998 realisiert.
Die städtebauliche Leitidee setzt nicht nur die traditionelle Zuordnung von (Bergarbeiter-) Haus und Garten um, sie schafft zusätzlich gemeinschaftlich nutzbare Freiräume vor der Haustür

 

Regenwassermanagement
Der Schüngelberg diente in den 90er Jahren als Pilotprojekt, in dem neue Wege der Regenwasserbewirtschaftung beschritten wurden. Herausforderung für die Freiraumplanung war die Integration des, zunächst technisch ausgestalteten, Mulden-Rigolen-Systems in den Freiraumkontext.

Das in der Siedlung anfallende Regenwasser wird zurückgehalten und dann auf unterschiedlichen Wegen versickert bzw. abgeleitet. Die geologischen Verhältnisse in der Siedlung sind für eine Versickerung des Regenwassers ungünstig. Es wurde deshalb, zum damaligen Zeitpunkt noch ein Pilotprojekt, ein kombiniertes Versickerungs- und Ableitungssystem entwickelt, das Mulden-Rigolen-System. Das von den vorherrschenden Bodenverhältnissen unabhängige, dezentrale System führt zu einer Abfolge unterschiedlicher, durch Wasser geprägter Freiräume.